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Pliezhausen

Foto: RTF.1
Hundesalons im Lockdown

Sie fühlt sich übergangen - Hundefrisörin Sandra Brenner aus Pliezhausen beschreibt eine Situation, die viele ihrer Kolleginnen und Kollegen kennen: das pauschale Schließen einer Institution, obwohl menschlicher Kontakt dort komplett vermieden werden könnte. Doch offene Ohren finde man für diese Branche kaum, zumindest nicht an oberster Stelle. Wir haben mit der Besitzerin der „Wuffbude“ gesprochen und uns erklären lassen, warum viele Hunde mehr als nur auf eine neue Frisur verzichten müssen.

Salonhund Matti freut sich über den ungewohnten Besuch unseres Kamerateams. Normalerweise kommen hier in die Wuffbude viele Menschen und vor allem viele Hunde zu Besuch. Seit der Corona-Pandemie hat das mit dem menschlichen Besuch zwar schon länger nachgelassen, doch dass nun im aktuellen Lockdown auch die Hunde nicht mehr kommen dürfen, verwundert nicht nur Matti, sondern auch seine Besitzerin Sandra Brenner.

Die Inhaberin des Hundesalons kann nicht verstehen, warum es erlaubt ist, Futter und Pflegeprodukte im Salon zu verkaufen, die Dienstleistungen am Hund wie Waschen, Schneiden oder Frisieren hingegen nicht.

„Also wenn der Kunde hier reinkommt und er braucht Produkte wie Pflegemittel oder Futter, dann darf er hier bezahlen und gleich wieder rausgehen, aber den Hund reinbringen und abgeben, quasi zur Pflege, das darf er nicht", erzählt Brenner.

Das liegt daran, dass Sandra Brenner und ihre Kolleginnen und Kollegen wie normale Dienstleister behandelt werden. Die besondere Situation und das der Kontakt mit Menschen bei dieser Dienstleistung gar nicht nötig sei, werden dabei nicht berücksichtigt.

Brenner betont, dass einfach pauschal geschlossen werden, obwohl sie wirklich keinen Kontakt mit den Kunden haben müsste. Schon im vergangenen Jahr und während des letzten Lockdowns im Frühjahr 2020 habe man gute Alternativen gefunden, um den Kundenkontakt auf ein Minimum zu reduzieren. Zum Beispiel können die Kunden auch vor der Tür mit dem mobilen EC-Gerät bezahlen, so müsste der Kunde nicht einmal in den Laden hinein kommen. Das habe im Februar 2020 wunderbar funktioniert, erklärt Brenner. Sie wisse nicht, warum sie jetzt wieder schließen müsse.

Insbesondere da jetzt von der Schließung nur drei Bundesländer – nämlich Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg – betroffen seien. In allen anderen Bundesländern sei das Arbeiten im Hundesalon erlaubt, erklärt uns Brenner.

Die Schließung gehe nicht nur auf Kosten der Betreiber, die enorme Einbußen zu verbuchen hätten, sondern auch auf Kosten der Tiere.

Denn bei einem Besuch im Hundesalon geht es nicht nur um eine schicke neue Frisur. In vielen Fällen steckt deutlich mehr dahinter. Das Trimmen der Haare und auch die Pflege von Ohren und Nägeln sind für die Gesundheit vieler Tiere sehr wichtig.

„Wenn man das nicht macht, kann es sein, dass der Hund verfilzt, dann entstehen Filzplatten und dann können sich Parasiten einnisten oder Hautausschläge entstehen. Und bei so einem Wetter ist das natürlich auch nicht so toll, wenn man alles runter rasieren muss, dann friert der Hund natürlich auch", erklärt die Hundefrisörin.

Ändern lasse sich an der momentanen Situation aber wohl kaum etwas, erklärt Brenner resigniert. Sie und auch andere hätten zwar schon Schreiben an die Ministerien in Baden-Württemberg geschickt – bisher aber noch ohne eine Antwort. Bis die Salons wieder öffnen können, hat sie für alle Hundebesitzer aber noch einen Rat.

„Einen Tipp für die Hundehalter von mir ist, dass sie ihre Hunde jetzt pflegen, viel kämmen und trocknen. Nicht im nassen Zustand lassen, weil da verfilzt natürlich das Fell sehr stark und sehr schnell", so Brenner.

Bis Ende Januar bleiben die Salons wohl auf jeden Fall noch geschlossen, dann müsse man weiter sehen. Matti hält aber jetzt schon mal Ausschau und freut sich schon auf die Zeit, in der wieder mehr Trubel in „seinem" Hundesalon herrscht.

(Zuletzt geändert: Freitag, 15.01.21 - 15:20 Uhr   -   3203 mal angesehen)

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