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Ukraine

Foto: Ukrainische Streitkräfte
Verheerende militärische Niederlage: Putinrussland verliert Eisenbahnknotenpunkt Kupiansk

Die Armee Putinrusslands steht vor einer verheerenden militärischen Niederlage an der Ostfront: Im Zuge der ukrainischen Überraschungsoffensive haben die ukrainischen Streitkräfte heute offenbar militärstrategische Eisenbahnknotenpunkt Kupiansk von den Russen zurückerobert. Damit gerät die militärische Versorgung der gesamten russisch besetzten Gebiete in der Ostukraine ins Wanken. Auch die Stadt Izyum soll kurz vor der Einkesselung durch die Ukrainer stehen.

Die Rückeroberung von Kupiansk wurde am heutigen Samstag um 10:55 Uhr deutscher Zeit von der Internet-Tagezeitung "Ukrainische Prawda" gemeldet. Sie beruft sich auf Informationen der militärisch-zivilen ukrainischen Regionalverwaltung. 

Bei ihrem Überraschungsangriff im Osten der Ukraine hatten die ukrainischen Streitkräfte die russischen Invasoren offenbar vollständig überrumpelt: Binnen drei bis vier Tagen befreiten die Ukrainer rund 2.500  Quadratkilometer besetztes Gebiet. Ein Video zeigt offenbar fluchtartig verlassene russische Stellungen: Auf einem Herd brodelt noch das Essen. Es liegen volle Magazingürtel herum.

Die Ukraine hatte über Monate hinweg angekündigt, dass im August eine massive Offensive im Süden des Landes zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson erfolgen solle. In den Wochen davor zerstörten die Ukrainer mit den von den USA gelieferten HIMARS-Raketenwerfern systematisch und zielgerichtet russische Waffen-, Munitions- und Treibstoffdepots im Süden hinter der Front und griffen auch Ziele auf der besetzen Halbinsel Krim an.

Putinrussland beorderte daraufhin in großer Eile massive Truppenverbände und Einsatzreserven in den Süden - und dünnte so offenbar die russischen Truppen an der Ostfront nebst den dort stationierten Einsatzreserven aus. Diese Blöße machten sich die Ukrainer nun offenbar zunutze und stießen zunächst mit einem Panzerkeil, bestehend aus 15 Panzern, bis über 50 Kilometer tief hinter die russischen Linien vor.

Zuvor gab es offenbar auch einen Truppentausch an der ukrainischen Ostfront: Bisher dort eingesetzte ukrainische Truppen wurden durch frische Truppen ersetzt, die offenbar zuvor von NATO-Ländern in Offensiv-Aktionen geschult worden waren.

Hauptstoßrichtung der ukrainischen Offensive  wari Kupiansk, zugleich ein zentraler Eisenbahnknotenpunkt östlich des Durchbruchs:

Mit dessen Eroberung unterbrechen die Ukrainer die bisherigen russischen "landgestützten Linien der Kommunikation", über die bislang die Stadt Isyum ebenso wiie der putinrussisch besetzte Donbas und luhansk mit Militärmaterial und Nachschub versorgt wird.

Die Ukrainer machten sich bei ihrer Offensive auch zunutze, dass sich  ein breiter, aufgestauter Flusslauf kilometerlang in Nord-Südrichtung durch die besetzte Ost-Ukraine zieht, und somit für die Ukrainische Offensive eine natürliche "Schutzbarriere" gegen weiter östlich stationierte russische Truppen bildet.

Die Ukrainer sind nun mit ihren Truppen östlich bis nach Kupiansk vorgestoßen. Ein Teil der Truppen ist nach Erreichen des Flusslaufs nach Süden abgebogen Richtung der bislang russisch besetzten Stadt Iyzum. Diese ist  Social-Media-Posts zufolge mittlerweile nur noch mit einer Dammstraße mit dem russisch besetzten Hinterland verbunden.

Über die Situation von Iyzum liegen derzeit keine klaren Angaben vor: Medien und Social Media-Berichte sprechen davon, dass sich der Regionalkommandeur jüngst aus Iyzum abgesetzt hat, und seine Truppen dort im Stich gelassen habe. Teils ist von einer ukraininischen Dreiviertel-Umzingelung der Stadt die Rede; teils davon, dass sich die russischen Truppen aus Iyzum zurückziehen. Russische Entsatztruppen, die auf dem Weg nach Iyzium waren, sollen sich Berichten zufolge ebenfalls aus der Region Iyzum nach Südosten hin abgesetzt haben.

Beobachter sprechen davon, dass der Vorstoß der Ukraine dazu führen könnte, dass ein großer Teil - möglicherweise sogar die gesamte Ostfront  (aus Sicht der Putinrussen die Westfront) "wie ein Kartenhaus" zusammenklappen könnte.

Die katastrophale Implosion von Teilen der russsichen Front könnte auch damit zu tun haben, dass gleich zu Beginn des ukrainischen Überraschungsangriffs offenbar der kommandierende General der russischen Westgruppe, Generalleutnant Andrei Sychevoi, in ukrainische Kriegsgefangenschaft geraten ist. Dabei handele es sich um den ranghöchsten russischen Offizier, der seit dem 2. Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft geraten ist.

Betreffs einer möglichen ukrainischen Ost-Offensive wurde Putinrussland von der Ukraine offenbar gezielt getäuscht: 

Die Ukraine hatte über Monate hinweg angekündigt, dass im August eine massive Offensive im Süden des Landes zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson erfolgen solle. In den Wochen davor zerstörten die Ukrainer mit den von den USA gelieferten HIMARS-Raketenwerfern systematisch und zielgerichtet russische Waffen-, Munitions- und Treibstoffdepots hinter der Front und griffen auch Ziele auf der besetzen Halbinsel Krim an.

Putinrussland beorderte daraufhin in großer Eile massive Truppenverbände und Einsatzreserven in den Süden - und dünnte so offenbar die russischen Truppen an der Ostfront nebst den dort stationierten Einsatzreserven aus.

Diese Blöße machten sich die Ukrainer nun offenbar zunutze und stießen zunächst mit einem Panzerkeil, bestehend aus 15 Panzern, bis über 50 Kilometer tief hinter die russischen Linien vor, und stießen anschließend mit einem großen Aufgebot von ukrainischen Elitetruppen tief hinter die feindlichen Linien vor.

Zuvor gab es offenbar auch einen Truppentausch an der ukrainischen Ostfront: Bisher dort eingesetzte ukrainische Truppen wurden durch frische Truppen ersetzt, die offenbar zuvor von NATO-Ländern in Offensiv-Aktionen geschult worden waren.

Dass ein russischer höchstrangiger General nur wenige Kilometer hinter der Front gefasst werden kann, ist aus folgendem Grund nicht überraschend: Während beispielsweise NATO-Offiziere und ebenso Offiziere der an NATO-Standards ausgerichteten ukrainischen Armee einen hohen Entscheidungsspielraum direkt vor Ort an der Front haben, müssen sich rangniedere Offiziere der russischen Armee ihre Entscheidungen von höchster Stelle genehmigen lassen. Um die daraus resultierenden zeitlichen Verzögerungen in der russischen Befehlskette zu vermeiden, befinden sich mittlerweile auch ranghöchste russische Offiziere oft in unmittelbarer Frontnähe.

Aufgrund dieser besonderen russischen Situation gelang des den Ukrainern schon in den vergangenen Monaten, mit speziell darauf angesetzten Spezialeinheiten in Frontnähe eine zweistellige Zahl an hohen und höchsten russischen Offizieren aufzuspüren und zu töten.

Gleichzeitig fehlt der putinrussischen Westgruppe mit der Gefangennahme des kommandierenden Generals ein ganz entscheidendes Element in ihrer militärischen Befehlskette. Dies könnte den Zusammenbruch und die Auflösung der russischen Front im ukrainischen Osten beschleunigt haben.

Offiziell wurde die Gefangennahme von Generalleutnant Andrei Sychevoi bislang übrigens nicht bestätigt. Ukrainischen Medien zufolge bestätigen die regionalen Behörden inoffiziell aber die Gefangennahme Sychevois.

 

Erstveröffentlichung: 10.09.2022-12:29

(Zuletzt geändert: Sonntag, 11.09.22 - 07:45 Uhr   -   3758 mal angesehen)

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