FDP-Bundestagsabgeordneter Julian Grünke zum Ampel-Aus
Julian Grünke ist seit Anfang September FDP-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Tübingen-Hechingen. Er rückte für Michael Theurer nach, der den Bundestag verlassen hatte, weil er in den Vorstand der Bundesbank gewechselt ist. Vor kurzem ist Grünke in sein neues Wahlkreisbüro in Tübingen eingezogen. Dort haben wir mit ihm über die aktuelle politische Lage in Deutschland gesprochen.
Julian Grünke in seinem neuen Büro in der Tübinger Westspitze. Die kommenden Monate will er hier Vollgas geben, denn laut ihm brauche es die FDP in der nächsten Bundesregierung.
Grünke zum Ende der Ampel-Koalition
Zum Ampel-Aus sagt der Politiker, dass die Konzepte der Parteien nicht miteinander harmoniert hätten: "Ich habe immer wieder festgestellt, dass bei Gesprächen über Wirtschaftspolitik und die notwendigen Maßnahmen für unser Land die Zustimmung der Koalitionspartner fehlte – selbst in Momenten, wo ich dachte, das sei doch selbstverständlich. Wenn es beispielsweise darum ging, endlich Entlastungen zu schaffen oder die Bürokratie abzubauen, die kleine Unternehmen in unserem Land überfordert, waren da nur zuckende Gesichter." Deswegen sei das Ende der Ampel für ihn absehbar gewesen.
Die FDP und der Herbst der Entscheidungen
Behauptungen, dass die FDP geheime Pläne geschmiedet hätte, um die Regierung zu stürzen, seien laut ihm allerdings Quatsch. "Wir haben unmissverständlich klargemacht, dass wir vor einem Herbst der Entscheidungen stehen. Entweder gelingt eine wirkungsvolle Wirtschaftswende oder die Ampel-Koalition muss beendet werden. Das hätte man auch deutlich eleganter, geordneter und würdevoller gemeinsam regeln können, als es jetzt gelaufen ist, nur weil der Kanzler unbedingt ein Machtwort sprechen wollte und Lindner entlassen hat", erzählt Julian Grünke.
Wahlkampf im Fokus: Die Pläne des FDP-Politikers
Der Wahlkampf für die geplanten Neuwahlen am 23. Februar steht bereits in den Startlöchern, und auch der FDP-Politiker hat schon Pläne: "Wir stecken schon tief in den Vorbereitungen. Alleine kann ich das jedoch nicht bewältigen; ich brauche ein starkes Team. Umso dankbarer bin ich dafür, ein erfahrenes und engagiertes Team hinter mir zu haben – sowohl mit Personen aus der Partei als auch mit Nicht-Parteimitgliedern, die uns unterstützen. Unser Ziel ist es, möglichst viel im Wahlkreis präsent und für die Bürger erreichbar zu sein."
Dazu zählt unter anderem die Einrichtung einer Bürgersprechstunde und der Besuch von Unternehmen, wo Grünke in erster Linie mit den Arbeitnehmern ins Gespräch kommen möchte. Im Fokus stehe für ihn die Politik für die bürgerliche Mitte.