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Das Wichtigste aus Deutschland und der Welt

Kuppel auf dem Reichstag Reichstag in Berlin Bundeskanzleramt in Berlin Schloss Bellevue

Vatikan

Foto: pixabay.com
So läuft das Konklave zur Papstwahl ab

Am Mittwochnachmittag beginnt im Vatikan das Konklave, bei dem das 267. Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt wird. 133 Kardinäle ziehen sich dazu in die Sixtinische Kapelle zurück, um abgeschirmt von der Außenwelt den Nachfolger von Papst Franziskus zu bestimmen, der am Ostermontag verstorben ist.

Wer wählt den neuen Papst?

Teilnahmeberechtigt sind alle Kardinäle unter 80 Jahren. Dieses Mal nehmen 133 Kardinäle aus 70 Ländern teil – so viele wie nie zuvor. Bei der Wahl von Papst Franziskus 2013 waren es 115 aus 48 Ländern. Theoretisch kann auch jemand gewählt werden, der kein Kardinal ist, praktisch geschieht das aber nicht. Die größte Gruppe stellen die Italiener, gefolgt von den USA und Brasilien. Aus Deutschland sind drei Kardinäle dabei: Reinhard Marx, Gerhard Ludwig Müller und Rainer Maria Woelki. Rund 80 Prozent der aktuellen Wahlberechtigten wurden noch von Franziskus ernannt – das könnte den Kurs seiner Amtszeit prägen.

Wo findet das Konklave statt?

Der Schauplatz ist die berühmte Sixtinische Kapelle mit Michelangelos Fresken, darunter das Jüngste Gericht und die Schöpfungsszene mit Gott und Adam. Untergebracht sind die Kardinäle in zwei vatikanischen Hotels. Kontakte zur Außenwelt sind strikt verboten: kein Telefon, kein Fernsehen, kein Internet.

Herkunft und Geschichte des Konklaves

Das Wort Konklave bedeutet „mit Schlüssel" (lateinisch: cum clave) und geht auf das Jahr 1241 zurück. Damals wurden die Kardinäle bei der langwierigen Wahl von Coelestin IV. eingesperrt. Ein Rekord: Ein Konklave im 13. Jahrhundert dauerte über zwei Jahre. In den letzten zehn Konklaven lag die durchschnittliche Dauer bei drei Tagen, maximal fünf Tage. Die Wahl von Franziskus dauerte zwei Tage mit fünf Wahlgängen.

Ablauf der Wahlgänge

Am ersten Tag wird nur einmal abgestimmt, danach finden täglich zwei Wahlgänge statt. Gewählt ist, wer eine Mehrheit von zwei Dritteln plus einer Stimme erreicht. Alle Beteiligten sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Schwarzer oder weißer Rauch?

Die Stimmzettel tragen die lateinische Aufschrift „Eligo in Summum Pontificem" („Ich wähle zum Papst"). Nach jeder Abstimmung werden die Zettel verbrannt. Der Rauch aus dem Schornstein über der Kapelle signalisiert das Ergebnis: Schwarz bedeutet kein Ergebnis, Weiß verkündet die Wahl eines neuen Papstes. Zusätzlich läutet die große Glocke des Petersdoms. Rauchzeichen gibt es üblicherweise um Mittag und um 19 Uhr – es sei denn, ein Papst wird früher gewählt.

Bekanntgabe des neuen Papstes

Nach der Wahl tritt ein ranghoher Kardinal auf den Balkon des Petersdoms und ruft auf Latein: „Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus Papam" („Ich verkünde euch große Freude. Wir haben einen Papst"). Anschließend nennt er den lateinischen Namen des Gewählten und dessen neuen Papstnamen. Beliebte Namen waren bisher Johannes, Gregor, Benedikt, Clemens, Innozenz, Leo und Pius. Franziskus wählte seinen Namen erstmals in Anlehnung an den Heiligen Franz von Assisi.

Der neue Papst erscheint dann auf dem Petersplatz, hält seine erste Ansprache und erteilt den Segen „Urbi et Orbi" („Der Stadt und dem Erdkreis"). Einige Tage später folgt eine feierliche Messe zum Amtsantritt.

(Zuletzt geändert: Mittwoch, 07.05.25 - 11:12 Uhr   -   703 mal angesehen)

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