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Das Wichtigste aus Deutschland und der Welt

Kuppel auf dem Reichstag Reichstag in Berlin Bundeskanzleramt in Berlin Schloss Bellevue

Diplomatie

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Wolfgang Ischinger: "Mit Russland im Gespräch bleiben"

Der langjährige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, mahnt nach der Zusage der Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine auch mehr diplomatische Bemühungen an, um eine Friedenslösung zu erzielen: "Zur Not auch mit Kriegsverbrechern verhandeln."

"Auch wenn es aussichtslos erscheint, kann der Versuch, mit Russland im Gespräch zu bleiben, nicht falsch sein", sagte Ischinger der Heilbronner Stimme. "Diplomatie ist, mit Gegnern und Feinden zu reden und zu verhandeln, und wenn es sein muss, auch mit Kriegsverbrechern."

Er fügte hinzu: "Ich staune, wie eine ganze Reihe früherer Pazifisten sich jetzt als Waffenexperten hervortun. Ja: Die Waffenlieferungen sind natürlich sehr wichtig, aber wir müssen auch darüber nachdenken, wie wir politisch zu einem möglichst baldigen Kriegsende beitragen können."

Ischinger, MSC-Chef von 2008 bis Anfang 2022, sagte weiter: "Von einem 'Sieg über Russland' sollten wir möglichst gar nicht sprechen. Höchstens von einem - von uns erstrebten - Sieg der Ukraine bei der Verteidigung und Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität, ihrer Existenz." Er ergänzte: "Am Schluss wird vermutlich doch eine Art Verhandlungsfrieden ausgehandelt werden müssen. Hoffentlich wird das nicht eine vorübergehende, sondern eine dauerhafte Friedenslösung sein. Die Ukrainer müssen sicher in ihren eigenen Grenzen leben können."

Die EU müsse insgesamt ihre Verteidigungsfähigkeit stärken, so Ischinger: "Ich vermisse vor allem, dass über die wichtige Frage kaum geredet wird, wie die Europäische Union als außenpolitischer Akteur glaubwürdig gestärkt werden kann, und wie sie sich selbst und ihre Grenzen künftig besser verteidigen kann. Der amerikanische Schutzschirm, den wir durch die Nato haben, und für den wir dankbar sein sollten, hat keine Ewigkeitsgarantie."

Zur Frage der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine sagte er: "Bundeskanzler Scholz hat diese Zurückhaltung ja jetzt überwunden. Das begrüße ich."

Ischinger zeigt sich zudem überzeugt, dass Putin keine weiteren Staaten mit konventioneller Kriegsführung angreifen wird. Das "will er vielleicht, wird er aber militärisch gar nicht können".

Mit Blick auf das atomare Gleichgewicht erklärte Ischinger: "Es ist richtig, eine direkte Konfrontation zwischen Nato und Russland möglichst zu vermeiden, weil das sonst die Gefahr von militärischen Missverständnissen bzw. die Gefahr nuklearer Eskalation nach sich ziehen könnte." Zu Aussagen des russischen Außenministers Sergej Lawrow, der vor einem dritten Weltkrieg warnte, sagte Ischinger: "Wir müssen uns zu diesen überlebenswichtigen Fragen sehr sorgfältig unsere eigenen Gedanken machen. Von Einschüchterungsversuchen seitens Putin oder Lawrow sollten wir uns aber nicht beeindrucken lassen."

"Auch wenn es aussichtslos erscheint, kann der Versuch, mit Russland im Gespräch zu bleiben, nicht falsch sein", sagte Ischinger der Heilbronner Stimme. "Diplomatie ist, mit Gegnern und Feinden zu reden und zu verhandeln, und wenn es sein muss, auch mit Kriegsverbrechern."

Er fügte hinzu: "Ich staune, wie eine ganze Reihe früherer Pazifisten sich jetzt als Waffenexperten hervortun. Ja: Die Waffenlieferungen sind natürlich sehr wichtig, aber wir müssen auch darüber nachdenken, wie wir politisch zu einem möglichst baldigen Kriegsende beitragen können."

Ischinger, MSC-Chef von 2008 bis Anfang 2022, sagte weiter: "Von einem 'Sieg über Russland' sollten wir möglichst gar nicht sprechen. Höchstens von einem - von uns erstrebten - Sieg der Ukraine bei der Verteidigung und Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität, ihrer Existenz." Er ergänzte: "Am Schluss wird vermutlich doch eine Art Verhandlungsfrieden ausgehandelt werden müssen. Hoffentlich wird das nicht eine vorübergehende, sondern eine dauerhafte Friedenslösung sein. Die Ukrainer müssen sicher in ihren eigenen Grenzen leben können."

Die EU müsse insgesamt ihre Verteidigungsfähigkeit stärken, so Ischinger: "Ich vermisse vor allem, dass über die wichtige Frage kaum geredet wird, wie die Europäische Union als außenpolitischer Akteur glaubwürdig gestärkt werden kann, und wie sie sich selbst und ihre Grenzen künftig besser verteidigen kann. Der amerikanische Schutzschirm, den wir durch die Nato haben, und für den wir dankbar sein sollten, hat keine Ewigkeitsgarantie."

Zur Frage der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine sagte er: "Bundeskanzler Scholz hat diese Zurückhaltung ja jetzt überwunden. Das begrüße ich."

Ischinger zeigt sich zudem überzeugt, dass Putin keine weiteren Staaten mit konventioneller Kriegsführung angreifen wird. Das "will er vielleicht, wird er aber militärisch gar nicht können".

Mit Blick auf das atomare Gleichgewicht erklärte Ischinger: "Es ist richtig, eine direkte Konfrontation zwischen Nato und Russland möglichst zu vermeiden, weil das sonst die Gefahr von militärischen Missverständnissen bzw. die Gefahr nuklearer Eskalation nach sich ziehen könnte." Zu Aussagen des russischen Außenministers Sergej Lawrow, der vor einem dritten Weltkrieg warnte, sagte Ischinger: "Wir müssen uns zu diesen überlebenswichtigen Fragen sehr sorgfältig unsere eigenen Gedanken machen. Von Einschüchterungsversuchen seitens Putin oder Lawrow sollten wir uns aber nicht beeindrucken lassen."

Donnerstag, 24. Februar 2022
22:39 Militärflughafen zurückerobert: "Gostomel - Der erste große Sieg!"
Ein hochrangiger Mitarbeiter des ukrainischen Innenministeriums hat einen "ersten großen Sieg" der Ukraine bekannt gegeben: Der Militärflughafen Antonov in Gostomel (Hostomel) bei Kiew sei zurückerobert worden: Die russischen Angreifer seien geflohen. Warum Gostomel eine entscheidende Bedeutung in der Schlacht um die Ukraine zukommen könnte, lesen Sie hier: [Weiterlesen]
Ukrainische Panzerbesatzung mit Fahnen

21:45 Schwere Verluste bei russischen Truppen: 3.200 Tote, 500 Einheiten Ausrüstung?
Die russischen Truppen erlitten am ersten Tag ihrer Invasion in der Ukraine offenbar schwere Verluste. Das meldet das ukrainische Militär. Demnach wurden 3.200 russische Soldaten getötet. Putins Armee habe zudem "500 Einheiten" Ausrüstung verloren. [Weiterlesen]
Brennende russische Panzer 1 - in der Ukraine am 24.02.2022

20:12 US-Präsident Biden: "Putin will die Sowjetunion wiederherstellen"
"Putin will die Sowjetunion wiederherstellen!" Das sagte US-Präsident Biden auf einer Pressekonferenz am Donnerstag Abend, 24.02.2022. Putins Ambitionen gehen weit über die Ukraine hinaus, sagte Biden.

17:11 "Krieg gegen die Grundwerte"
Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) hat den russischen Angriff auf die Ukraine mit scharfen Worten verurteilt. [Weiterlesen]

16:04 Russische Truppen greifen Tschernobyl an: Ukraine warnt vor unabsehbaren Folgen
Russische Kampftruppen sind in die Region um den Tschernobyl-Reaktor eingedrungen. Die Ukraine warnt vor unabsehbaren Folgen, falls durch den russischen Beschuss die Reaktor-Ruine von Tschernobyl getroffen und beschädgt werden sollte. [Weiterlesen]
Verfallenes Riesenrad in Tschernobyl

15:49 Mit Javelin-Flugabwehrraketen: 15 russische T-72-Panzer zerstört?
Das ukrainische Zentrum für Strategie und Information meldet die Zerstörung einer Kolonne russischer T-72-Panzer in der Gegend von Glukhov. das ukrainische Militär setzte gegen die Invasoren Javelin-Flugabwehrraketen ein. Unklar ist aufgrund der Meldung, ob dabei alle 15 russische T-72-Panzer der Kolonne zerstört wurden.
Brennende russische Panzer 1 - in der Ukraine am 24.02.2022

14:51 Kirchen mahnen zu Friedensbemühungen aller Beteiligten
Angesichts des Einmarsches der russischen Armee in der Ukraine fordern die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz eine sofortige Beendigung der Invasion, die Beachtung des Völkerrechts sowie konkrete Friedensbemühungen aller Beteiligten. [Weiterlesen]

14:50 Heftige Kämpfe um die Ortschaft Pischchevyk - Russische Armee will durchbrechen und verliert 3 Panzer

Seit 15.00 Uhr Ortszeit gehen die Kämpfe auf der ganzen Kampflinie zwischen den ukrainischen Verteidigern und der russischen Armee weiter. Das meldet das ukrainische Kommando der Landstreitkräfte auf facebook.

Die Invasoren aus Russland versuchen demzufolge, mit 16 Panzern die ukraninische Verteidigungslinie bei der Ortschaft Pischchevyk zu durchbrechen. Nach Angaben der ukrainische Seite wurden dabei drei feindliche russische Panzer zerstört. Zum Einsatz gegen die russischen Panzer kamen den Angaben zufolge Anti-Panzer-Raketen "ptrk nlaw" westlicher Produktion.

Brennende russische Panzer 1 - in der Ukraine am 24.02.2022

14:43 3 russische Kampfhubschrauber abgeschossen
Die ukrainische Armee meldet den Abschuss von 3 russischen Kampfhubschraubern, die einen ukrainischen Flughafen angegriffen haben. Das meldet das ukrainische Kommando der Landstreitkräfte auf Twitter
Ukrainische Panzerbesatzung mit Fahnen 4

14:42 Rückeroberung einer Ortschaft: Ukrainische Armee tötet 50 russische Soldaten
Bei der Rückeroberung einer heute von russischen Verbänden eingenommenen Ortschaft im Donbas hat die Ukrainische Armee 50 russische Soldaten getötet. Das melden mehrere ukrainische Armeequellen.
Ukrainische Panzerbesatzung mit Fahnen 3

14:40 Aus Weissrussland wurden 4 ballistische Raketen in Richtung Ukraine gestartet
Aus dem Gebiet der Republik Weißrussland wurden 4 ballistische Raketen in südwestlicher Richtung gestartet. Das meldet das Kommando der Landstreitkräfte der Ukrainischen Armee auf Facebook.

14:39 Ukrainisches Militärflugzeug abgeschossen - 17 Menschen an Bord
Die russische Invasionsarmee hat offenbar ein ukrainisches Militärflugzeug abgeschossen. An Bord waren 17 Menschen. Über deren Schicksal ist nichts bekannt. Das meldet das Kommando der Landstreitkräft der Ukrainischen Armee auf facebook.

14:34 "Schockiert schauen wir in die Ukraine!"
In einer aktuellen Erklärung zum Krieg in der Ukraine bittet Bischof Dr. Gebhard Fürst um Gottes Beistand für alle, die Verantwortung tragen und in deren Händen es liegt, das Leid schnell zu beenden und weitere Opfer zu verhindern. [Weiterlesen]
Brennende russische Panzer 1 - in der Ukraine am 24.02.2022

14:25 MP Kretschmann: "Putin hat gegen alle Regeln verstoßen"
Zu Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Wort gemeldet: [Weiterlesen]

14:25 "Putin hat gegen alle Regeln verstoßen"
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Russlands Präsident Putin

13:16 Scholz kündigt weitere Sanktionen von EU und Nato gegen Russland an
Bundeskanzler Olaf Scholz hat den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt und weitere, harte Sanktionen angekündigt. Die russische Führung werde "einen bitteren Preis" zahlen. Er forderte Präsident Putin auf, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen. [Weiterlesen]
Roter Platz, Moskau mit Basilius-Kathedrale

12:24 Angriff auf die Ukraine "durch nichts zu rechtfertigen"
SPD-Landeschef Andreas Stoch verurteilt den Angriff Putins auf die Ukraine aufs Schärfste: [Weiterlesen]

12:18 Ukraine macht Kriegsgefangene vom motorisierten Schützenregiment 91701 Yampol
Die Ukranine meldet die ersten russischen Kriegsgefangenen: Demnach habe die Ukrainische Einheit 93 OMB russische Soldaten vom motorisierten Schützenregiment 91701 Yampol gefangen genommen. Das meldet das Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit der Ukraine auf facebook. Auf den dazu geposteten Fotos sind zwei offenbar russische Soldaten zu sehen.
Ukrainische Panzerbesatzung mit Fahnen 4

12:13 Stimmen aus dem Bundestag zum Angriff auf die Ukraine
Zum heutigen Angriffskrieg Putins auf die Ukraine haben sich auch Politiker aus der Region zu Wort gemeldet. [Weiterlesen]

11:48 EU-Chefs: "Wir werden den Kreml zur Rechenschaft ziehen"

 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Spitzenpolitiker Charles Michel "verurteilen den ungerechtfertigten Angriff Russlands auf die Ukraine aufs Schärfste", postete beide Politiker auf Twitter:"Wir werden den Kreml dafür zur Rechenschaft ziehen", heißt es weiter. Man sei in Gedanken in diesen dunklen Stunden bei der Ukraine und bei den unschuldigen Frauen, Männern und Kindern, die um ihr Leben fürchten.

Kreml

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Regionale Unternehmen auf Messe in Frankfurt Zehn Unternehmen aus der Region Neckar-Alb präsentieren sich ab Dienstag auf der Messe „Techtextil“ in Frankfurt am Main. Zwischen den einzelnen Messeständen sorgen Wegweiser und Werbeflächen mit dem gemeinsamen Slogan „Neckar-Alb - Home of Technical Textiles“ für die Verbindung.

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